Max Weber greift in den Abschnitten zum Charisma im Rahmen seiner Herrschaftssoziologie an zahlreichen Stellen auf Beispiele aus der japanischen Geschichte zurück. Demgegenüber hat die japanische Soziologin Nakane Chie die Existenz charismatisch begründeter Herrschaftsbeziehungen in Frage gestellt bzw. deren Geltung stark eingeschränkt. Wie lassen sich diese unterschiedlichen Sichtweisen erklären? Das Forschungsprojekt geht an ausgewählten Beispielen, die zeitlich von der Kriegsgeschichte des 7. Jahrhunderts bis hin zu den neuen religiösen Bewegungen und der Populärkultur der Gegenwart reichen, dem Phänomen des „Karisuma“ in Japan nach.